Vauvenargues

1715 - 1747

Vernunft und Freiheit sind unvereinbar mit Schwäche.

 

Die Knechtschaft erniedrigt den Menschen so weit, daß er sie lieb gewinnt.

 

Armut demütigt die Menschen, so daß sie selbst über ihre Tugenden erröten.

 

Wie viel Eitelkeit man uns auch vorwirft, von Zeit zu Zeit haben wir es nötig, unserer Verdienste versichert zu werden.

 

Man gewinnt keine Freunde mehr im Alter; dann ist jeder Verlust unersetzlich.

 

Die höchste Vollkommenheit der Seele ist ihre Fähigkeit zur Freude.

 

Ich wünschte von ganzem Herzen, daß die Gleichheit herrschte, ich hätte lieber keine Untergebenen als einen Herrn über mir. Nichts bietet der Spekulation so glänzende Möglichkeiten wie die Idee der Gleichheit. Aber nichts ist so undurchführbar und chimärisch.

 

Das universale Wissen würde ich durchaus billigen, wenn die Menschen dazu fähig wären, aber ich schätze den Tischler, der sein Handwerk versteht, höher ein als den Schwätzer, der alles zu verstehen glaubt und doch nichts sein eigen nennt.

 

Der Geist ist demselben Gesetz unterworfen wie der Körper, der sich nur durch beständige Nahrung erhalten kann.

 

Es ist kein großer Vorteil, einen lebhaften Geist zu besitzen, der nicht auch urteilsscharf ist; die Vollkommenheit einer Uhr besteht nicht darin, schnell, sondern richtig zu gehen.

 

Man darf die Menschen nicht danach beurteilen, was sie nicht wissen, sondern danach, was sie wissen, und wie sie es wissen.

 

Der Geist ist das Auge der Seele, nicht ihre Kraft. Ihre Kraft wurzelt im Herzen, in den Empfindungen. Selbst der hellste Verstand bringt uns nicht dazu zu handeln und zu wollen. Genügen gute Augen, um gehen zu können? Auch die Füße allein tun es nicht, dazu braucht man den Willen und die Fähigkeit.

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