Zwischenfazit

Die Prämisse, dass sich das Konzept der Heldenreise als dramaturgisches Muster zur Vermittlung von Schlüsselkompetenzen eignet, kann aufgrund folgender Punkte als bestätigt gelten:

 

a) Bei der Heldenreise handelt es sich um ein universelles Erzählmuster, das die innere und äußere Entwicklung eines (jugendlichen) Protagonisten anhand eines Initiationsprozesses von aufeinander aufbauenden Stationen darstellbar macht.

 

b) (Jugendliche) Rezipienten können sich mit dem Helden identifizieren und so Bezüge zu ihrem eigenen Leben herstellen, wenn der Held sympathische und als erstrebenswert erachtete Eigenschaften besitzt und es sich bei ihm gleichzeitig um einen echten Menschen mit Schwächen handelt, der mit Situationen konfrontiert wird, die den Rezipienten aus dem eigenen Erleben vertraut sind. Durch die Erfahrungen, Erfolg oder Misserfolg des Helden werden Möglichkeiten des Umgangs mit schwierigen Situationen aufgezeigt und Lernprozesse ermöglicht.

 

c) Der Archetyp des Mentors eignet sich als Vermittler für die zur Aneignung von Kompetenzen nötigen Kenntnisse. Zudem: „das Publikum mag Geschichten, in denen die Weisheit und Erfahrung der einen Generation an die nächste weitergegeben wird.“

 

d) Die psychologische Funktion des Helden rückt existenzielle Fragestellungen in den Mittelpunkt: Ein zur Reflexion fähiger Held kann zweifelhafte vorgefertigte Rollenmuster, die an ihn durch eine korrekturbedürftige Gesellschaft herangetragen werden, ablehnen und zu einem tieferen Verständnis seiner selbst und der Gesellschaft gelangen. Dies wird sich als nützlich erweisen, wenn das Konzept der Kompetenzen kritisch betrachtet wird.

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