François de La Rochefoucauld

1613 - 1680

Die von La Rouchefoucauld aufgezeigten schlechten Eigenschaften des Menschen haben sich nicht geändert: Meist lieben wir uns selbst mehr als unsere Mitmenschen, verfallen dem Dünkel, der Ruhmsucht oder der Trägheit. Häufig bilden wir uns etwa ein, wie edelmütig wir doch wären, und in Wirklichkeit steckt nur Eigennutz dahinter. Sogar das Mitleid ist oftmals nur ein Mittel, sich selbst besser zu fühlen.

 

Das größte Wunder der Liebe: Von der Koketterie zu heilen.

 

Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen.

 

Wer sich zu viel mit Kleinem abgibt, wird gewöhnlich unfähig zum Großen. (Maxime Nr. 41)

 

Ein kluger Mensch muss seine Interessen einzustufen wissen und ihre Rangfolge im Auge behalten. Unsere Begierde bringt sie oft durcheinander und lässt uns so viele Angelegenheiten zugleich verfolgen, dass wir die wichtigsten verfehlen, weil wir die weniger wichtigen für vordringlich hielten. (Maxime Nr. 66)

 

Mit der wahren Liebe verhält es sich wie mit Geistererscheinungen: Alle Welt redet davon, aber nur wenige haben welche gesehen. (Maxime Nr. 76)

 

Jedermann klagt über sein Gedächtnis und keiner über seinen Verstand. (Maxime Nr. 89)

 

Die wahre Beredsamtkeit besteht darin, alles zu sagen, was nötig ist, und nur das zu sagen, was nötig ist. (Maxime Nr. 250)

 

Die Wahrheit des folgenden Aphorismus ist meiner Frau an mir schon längst aufgefallen: Man bewahrt sich den Akzent seines Geburtsortes im Geist und im Herzen ebenso wie in der Sprache. (Maxime Nr. 342)

 

Man soll den Wert eines Menschen nicht nach seinen großen Gaben beurteilen, sondern nach dem Gebrauch, den er davon macht. (Maxime Nr. 437)

 

Junge Leute müssen bei ihrem Eintritt in die Gesellschaft verschämt oder unüberlegt sein; treten sie kennerhaft und selbstsicher auf, so verwandelt sich ihr Verhalten für gewöhnlich in Impertinenz. (Maxime Nr. 495)

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